Kapitel 4
Die Abwendung



Der nun vergangene Krieg hatte das ganze Land verwüstet.
Überall sah man die Narben der Natur. Mancherorts jedoch litt das Land
bedeutend schwerer als sonst wo. Diese Gegenden wurden von nun an von den
Völkern gemieden, da sie das Böse anzogen. Durch die Verwüstungen des gesamten
Kontinentes zogen sich die Völker in ihre abgestammten Gebiete zurück
um ihre Gefilde vom letzten Bösen zu befreien und wieder auf zu bauen.
In den ersten Jahren des Wiederaufbaus pflegten die Völker viele
Freundschaften untereinander. Doch mit jeder neuen Generation die kam,
erkalteten die Freundschaften und die jüngsten Generationen hatten nichts
mehr miteinander gemein, und dass, was die Völker untereinander vereinte,
nämlich die Schlacht am Blutfeld, war bereits zur Legende geworden und
geriet immer mehr in Vergessenheit
.
Auch von den alten Göttern, den mächtigen Drei, wendeten sich die Völker ab,
und so geriet all das, was den Ruhm der alten Zeit ausgemacht hatte in
Vergessenheit. Es kam, wie es kommen musste, und mit der Zeit führten zum
Teil sogar die Völker untereinander Kriege, was dazu führte, dass die Völker
sich immer mehr zurückzogen, und den anderen Rassen nur noch mit Misstrauen gegenübertraten.

Sogar innerhalb der Völker selbst kam es soweit, dass es dort Zwietracht
und Misstrauen gab, am schlimmsten jedoch war dies unter den Menschen.
Diese hatten sich in zwei Gruppen gespalten. Beide von einem König angeführt,
wollten sie die Macht über die anderen. So kam es erneut zum Krieg auf Aden.
Dieser Krieg, der heute "Trennungskrieg" genannt wird, endete darin,
dass die unterlegene Gruppe von den Übrigen verstoßen wurde.
Diese Gruppe nannte sich selbst "die Ausgestoßenen". Jene wanderten
durch Aden und baten die anderen Rassen um Land, auf dem sie siedeln hätten können.
Doch die Elfen und die Orks verweigerten ihnen dieses, da sie es selbst benötigten.
So wanderten die Verstoßenen lange auf der suche nach noch freiem Land auf
dem sie sich niederlassen wollten. So betraten sie Elmor, das Land
des ewigen Winters. Hier hatte sich keine der anderen Rassen niedergelassen,
da ihnen diese Gegend zu Lebensfeindlich, kalt und zu bergig war.
Doch die Ausgestoßenen hatten keine andere Wahl als sich hier nieder zu lassen
und das Beste daraus zu machen. Sie siedelten in Höhlen.
Doch als ihre Zahl immer größer wurde machten sie sich daran die Berge
selbst auszuhöhlen. Dadurch kamen sie nicht nur zu neuem Raum für ihr Volk,
sondern auch an die edelsten Metalle und Steine die die Berge zu bieten hatten.
Sie schulten sich selbst im Umgang mit diesen Materialien
und wurden darin besser als alle anderen. Die Ausgestoßenen veränderten
sich im Laufe der Jahrhunderte:
Sie wurden immer kleiner durch ihr Leben in den Stollen und Gängen der Berge.
Durch ihre Arbeiten fühlten sie sich seid jeher zu ihren Materialien hingezogen
und spornten sich dadurch selbst immer wieder dazu an, besser im Umgang mit ihnen zu werden.
Sie schufen die Besten Waffen und Werkzeuge von ganz Aden und bald standen
selbst die anderen Völker Schlange um ihnen etwas abkaufen zu dürfen.
Nun waren die Ausgestoßenen nicht mehr länger von den Anderen
ausgeschlossen und deshalb entschloss ihr weiser König seinem Volk
einen anderen, mehr zutreffenden Namen zu geben.
Nach reichlicher Überlegung war er sich sicher:
 Von diesem Tage an sollte sein Volk unter dem Namen "Zwerge" bekannt sein
und die besten Handwerker unter allen Rassen hervorbringen.
So ward das Volk der Zwerge entstanden.

Nun zogen die Jahre ins Haus und Jahrtausende vergingen.
Der Ruhm und der Glanz der alten Tage gerieten nun vollends in Vergessenheit.




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